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Goldenes Ehrenzeichen für Alois Schützenhöfer

13.05.2024

Er prägte den Begriff sanfte Mobilität, setzte sich für flächendeckendes Tempo 30 ein und sorgte mit seinen unkonventionellen Methoden immer wieder für Aufsehen: Für sein langjähriges Engagement rund um die sichere Verkehrsgestaltung in Graz wurde Dr. Alois Schützenhöfer heute mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Stadt Graz ausgezeichnet. Bürgermeisterin Elke Kahr nahm den Geehrten in ihrem Büro im Rathaus in Empfang: "Es ist mir wirklich eine Freude, dass Sie heute da sind! Herzlichen Dank für Ihre jahrzehntelange gute Arbeit. Die umsichtige und wertschätzende Art, wie Sie an Problemstellungen herangegangen sind und versucht haben, unterschiedliche Interesse zusammenzuführen, ist etwas ganz Besonderes", so die Bürgermeisterin.

Alois Schützenhöfer nahm das Goldene Ehrenzeichen von Bürgermeisterin Elke Kahr entgegen (Mitte). Mit dabei waren Wolfgang Wehap (Amt der Bürgermeisterin), Jutta Hochstein (GrazLinien), Universitätsprofessor Dietrich Albert und Beate Gleichweit, langjährige Assistentin des Geehrtern beim KFV (v. l.).Mit einem Strahlen nahm Alois Schützenhöfer das Goldene Ehrenzeichen entgegen.

Tempo 30 und Radverkehr

Alois Schützenhöfer wurde durch seine wegweisende Arbeit im Bereich der Verkehrspsychologie bekannt. Nach seinem Psychologiestudium und der Promotion an der Karl-Franzens-Universität Graz startete er seine berufliche Laufbahn in Werbung, Marktforschung und Personalberatung in Deutschland und Österreich. Später spezialisierte er sich auf den Bereich Verkehrspsychologie und trat dem Verein Kuratorium für Verkehrssicherheit KFV bei, wo er 28 Jahre lang als Landesstellenleiter in der Steiermark tätig war.

In dieser Funktion war er maßgeblich an der Entwicklung einer fortschrittlichen Grazer Verkehrsstrategie beteiligt: Er prägte die Begriffe „sanfte Mobilität" und „Stadt für Menschen" und setzte sich für eine sicherere Verkehrsgestaltung in Graz ein. Zu seinen bedeutenden Initiativen gehörte die flächendeckende Einführung von Tempo 30 im Jahr 1992. Hier gäbe es laut Schützenhöfer noch Chancen zur Verbesserung: "Aus meiner Sicht wäre die Einführung von Tempo 30 im Ortsgebiet sinnvoll, mit geregelten Ausnahmen dort, wo es möglich ist. Tempo 30 spielt sich in den Köpfen ab, hier bräuchte es noch mehr Bewusstseinsbildung", so SchützenhöferDie Förderung des Radverkehrs war und ist dem 84-jährigen aktiven Stadtradler, der auch heute mit dem Rad angereist war, ein besonderes Anliegen. Sein unkonventioneller Ansatz brachte innovative Konzepte wie optische Bremsen in Form von Bodenmarkierungen und die kritische Überprüfung bestehender Verkehrsregeln hervor. Besonderes Augenmerk legte er vor allem auf Unfallanalyse und Unfallprävention.

Mitgestalten und Weitertragen

Auch im Ruhestand blieb Alois Schützenhöfer engagiert und war von 2008 bis 2022 erster Sprecher des Fahrgastbeirates der Holding Graz. "Es ist wichtig, dass man den Fahrgästen zuhört und ihre Bedürfnisse kennt. Eine klare Kommunikation und Fahrgastinformation ist außerdem essenziell", so Schützenhöfer. Neben zahlreichen Fachpublikationen veröffentlichte er unter dem Namen Louis Schützenhöfer auch populärwissenschaftliche Bücher als Ratgeber in verschiedenen Lebenssituationen. Der breiten Öffentlichkeit vermittelte er in den Medien regelmäßig komplexe Zusammenhänge aus Psychologie und Verkehrssicherheit in anschaulicher Weise. Als Lehrender an der KFU Graz und an der damaligen Pädagogischen Akademie gab er zudem sein Wissen zur Verkehrspsychologie weiter.

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